Toolbox: Einführung eines universalen Menschenbilds
- thomaskind
- 5. Aug.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Aug.
Ihren Unternehmenswert mit einem universalen Menschenbild hebeln

1. Ihre Herausforderungen
Im globalen Wettbewerb um die Zukunft – die „Welt-Meisterschaft“ geht weiter
Ihr Unternehmen steht heute wie eine Spitzenmannschaft am Vorabend einer Weltmeisterschaft da: gut aufgestellt, kompetent, ehrgeizig – aber umgeben von einem Spielfeld, das sich radikal verändert hat.
Ihre Herausforderungen bei dieser "Welt-Meisterschaft" sind real – und sie verschärfen sich:
strukturelle Standortnachteile (Bürokratie, Regulierungen, Energiepreise),
zunehmende Internationalisierung bei gleichzeitiger Renationalisierung („Local for local“),
beschleunigte digitale und nachhaltige Transformation,
demographischer Wandel mit steigenden Betriebsrisiken,
fundamentaler Wertewandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik,
verkürzte Innovationszyklen und Disruption nehmen zu,
geopolitische Spannungen steigen,
Beschleunigung physischer und transitorischer Nachhaltigkeitsrisiken,
wachsende multipolare Welt,
Entfremdung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft,
wachsender Fokus auf Verteidigung, Sicherheit wegen Ressourcenwettbewerb.
Diese Dynamiken erzeugen eine hochkomplexe, fragmentierte Welt, in der die gewohnten Erfolgsrezepte oft nicht mehr greifen. Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz - und damit Ihr Unternehmenswert - stehen unter Druck.
Die Welt spielt nicht mehr nach den alten Regeln. Wir müssen nicht nur effizienter werden – sondern intelligenter verbunden.
2. Ihre intelligente Lösung
Nur Bester zu sein reicht auch heute nicht - was Ihr Unternehmen zu einem „Welt-Meister“ macht
In einer solchen Lage reicht es nicht, nur gut aufgestellt zu sein.
Selbst wenn Ihr Unternehmen Zugang zu unbegrenzten finanziellen Mitteln hätte, die besten Talente und überlegene Technologie und Infrastruktur – alles, um die besten Produkte zu entwickeln, herzustellen und erfolgreich zu vermarkten.
Erfolg entsteht heute dort, wo Organisationen es schaffen, aus Unterschiedlichkeit eine gemeinsame Bewegung zu formen:
👉 Einheit in der Vielfalt und Vielfalt in der Einheit.
So wie im Sport die besten Teams nicht durch Einzelstars, sondern durch ihre Verbindung, Vertrauen und gemeinsames Verständnis gewinnen – so gilt auch in Ihrem Unternehmen:
Einheit ist der unsichtbare Faktor, der Wirkung vielfach hebelt.
3. Ihr Hebel: Das Menschenbild
Vielfalt ist Ihre Stärke. Einheit ist Ihr größter Hebel.
Der Schlüssel für diese Einheit liegt weder im Organigramm noch in einer gemeinsamen Aufgabe oder in einem gemeinsamen Ziel. Er liegt im Menschenbild, das Ihr Handeln prägt – bewusst oder unbewusst.
Ihr Unternehmen ist geprägt von einem humanistischen Menschenbild, das Autonomie, Würde und Entwicklung achtet.
Dieses hat Ihnen Vielfalt ermöglicht – doch in der gegenwärtigen Lage reicht es allein nicht mehr aus, um gemeinsame Orientierung, emotionale Verbundenheit und kohärentes Handeln zu sichern.
Was fehlt, ist ein erweiterter innerer Bezugspunkt:
Ein ganzheitliches, universales Menschenbild, das kulturelle, systemische und kollektive Dimensionen einbezieht – und Ihr Unternehmen über Unterschiedlichkeit hinaus mit allen wesentlichen Stakeholdern verbindet.
4. OE-Projekt: Einführung eines universalen Menschenbilds
Wenn Sie (wieder) ein „Welt-Meister“ werden wollen – beginnen Sie beim Menschenbild.
Initiieren Sie ein Projekt zur Organisationsentwicklung mit dem Ziel, Ihr bisheriges Menschenbild:
gemeinsam weiter zu entwickeln,
systematisch zu verankern
und als strategischen Hebel für Wirkung, Resilienz und Wachstum wirksam zu machen.
Denn:
Einheit stärkt Stakeholderbindung.
Einheit steigert Produktivität und Innovationskraft.
Einheit reduziert Reibungsverluste und Entscheidungskosten.
Einheit schafft emotionale Kohärenz – und damit Umsetzungsgeschwindigkeit.
5. Projektarchitektur
Von der Haltung zur Hebelwirkung.
Ein solches OE-Projekt ist ein Integrations- und Vertiefungsprozess:
Es wertschätzt die humanistische Tradition, erkennt aber auch dessen Begrenzungen.
Es öffnet den Raum für Komplexität, Tiefe und Systembewusstsein.
Es transformiert nicht nur Strukturen, sondern das Verständnis vom Menschen und damit die Grundlage organisationalen Handelns.
Ein Beispiel für eine spezifische Projektarchitektur kann nachfolgend vertieft werden:
1. Intiierung & Sponsorenschaft gewinnen
Überzeugung und Gewinnung von Schlüsselpersonen und Entscheidungsträgern in- und außerhalb Ihres Unternehmens für das OE-Projekt
2. Konzeption
a) Diagnose
Erhebung des dominanten Menschenbilds in Ihrem Unternehmen: Woran erkennt man es im Führungsstil, in Prozessen, Kommunikation, Controlling, Umgang mit Fehlern, etc.?
Philosophisch-anthropologische Klärung: Humanistisches Menschenbild bewahren, aber ergänzen: → von "der Mensch als autonomes, schöpferisches Wesen" → zu "der Mensch als eingebettetes, verantwortungsfähiges, begrenztes und verbundenes Wesen"
b) Zielbildentwicklung
Entwicklung eines „Menschenbild-Kompasses“ mit zwei Ebenen:
Äußerer Kreis: Werte des Humanismus (Selbstbestimmung, Würde, Potenzial)
Innerer Kern: Formulierung eines ganzheitlichen, universalen Menschenbilds durch Ableitung von Prinzipien der philosophischen Anthropologie
c) Bezug zu Unternehmensfunktionen
Fragen zur Übersetzung des vertieften Menschenbilds in den Alltag:
Was bedeutet ein ganzheitliches, universales Menschsein in unserem Fachbereich?
Wie sieht ein würdevoller, verbundenheitsorientierter Umgang in unserer Tätigkeit aus?
3. Planung
a) Projektstruktur
Interdisziplinäres Transformationsteam mit Vertreter:innen aller Ebenen
Einbindung externer Expert:innen für Universalwissenschaften (z.B. Philosophie), Anthropologie, Ethik, Systemik, Interkulturalität
Dialogforum: Raum für kontroverse Auseinandersetzung mit Menschenbildern
b) Maßnahmenarchitektur:
1. Werte- & Haltungsarbeit - Formate zur Reflexion über das Menschenbild auf persönlicher und organisationaler Ebene - „Human-Bild-Labs“ zur kollektiven Erarbeitung des neuen Verständnisses
2. Funktionsbezogene Re-Interpretation Jede Wertschöpfungsfunktion reflektiert neu: - Welche Vorstellung vom Menschen liegt unserer Arbeit zugrunde? - Wie können wir das neue Menschenbild konkret übersetzen?
Beispiele: - Produktion & Operations: Mensch und Maschine im Zusammenspiel → Würde vs. Funktionalität - Controlling: Vom Messen zum Verstehen → Zahlen als Impulsgeber,nicht als Druckmittel - HR & People Culture: Vom Kompetenzmodell zur Beziehungskultur → Präsenz, Zuhören, Nichtwissen - Vertrieb: Vom Kunden als Zielobjekt zum Kunden als Beziehungspartner - IT: Technologische Systeme an der Ganzheit des Menschen ausrichten
3. Organisationsrituale & Symbole
Räume, Sprache, Rituale verändern (z. B. Zeiten der Stille, symbolische Orte, achtsame Meetings)
4. Bildung & Entwicklung
- Fortbildungen zu Menschenbildern in Geschichte, Philosophie, Religion, Kultur- Schulung in systemisch-ethischer Perspektive: Was bedeutet Verantwortung in einem universal-humanen Verständnis?
4. Umsetzung
a) Pilotprojekte
Auswahl von 2–3 Bereichen für Pilotprojekte mit hohem Reflexionspotenzial. Bewusst mit Bereichen starten, die offen sind für tiefergehende Auseinandersetzung
Erfahrungen dokumentieren, reflektieren und systematisch auswerten
b) Integration ins System
Anpassung von Führungsleitlinien, Bewertungssystemen, Entscheidungsverfahren
Kulturarbeit: Narrative, Geschichten, die das neue Menschenbild verkörpern
Nachhaltigkeitsstrategie und Menschenbild verknüpfen
b) Reflexion & Verstetigung
Einrichtung eines ständigen Forums für philosophisch-anthropologische Reflexion
Evaluation: Nicht nur "Was haben wir erreicht?", sondern "Wie universal menschlich handeln wir wirklich?"
Mögliche Indikatoren: - Qualität von Beziehungen - Umgang mit Grenzen - Fähigkeit zum Perspektivwechsel - Integrationskraft für Vielfalt
5. Fazit
Einheit ist kein Zufallsprodukt.
Wer (wieder) ein „Welt-Meister“ werden will, braucht mehr als Taktik.
Er braucht Einheit.
Und die entsteht dort, wo ein gemeinsames Menschenbild das Spielfeld strukturiert.
Nicht als Ideal – sondern als Hebel für echten Erfolg.
6. Die Toolbox für Ihr OE-Projekt
a) Projektbroschüre
Die nachfolgend herunterladbare Broschüre zum OE-Projekt ist ausgelegt als ein kurzes Storytelling-Dokument für interne oder externe Stakeholder (z. B. Führungskräfte, Projektpartner, Beiräte, Investoren, Betriebsrat).
Ziel: Emotionaler Zugang, strategische Tiefe, überzeugende Argumentation in erzählerischer Form.
Format: Rd. Zwei Seiten – Seite 1 als „Warum + Idee“, Seite 2 als „Wie + Wirkung“. Die Inhalte müssen auf Ihre Unternehmenssituation individuell angepasst werden.
b) Projektantrag
Die Inhalte des nachfolgend herunterladbaren .ppt-Dokuments können als Orientierung für einen Antrag an zuständige Gremien zur Genehmigung des OE-Projekts genutzt werden.
c) Projekt-Storyboard
Das nachfolgend herunterladbare Storyboard zur Umsetzung ist gedacht als narrativer Projektfahrplan – für alle, die das Projekt leiten, gestalten oder vermitteln sollen (z. B. HR, OE, Führungskräfte, Kommunikation, Projektteam).
d) Grundlagenwissen über universales Menschenbild in Unternehmen
Mit dem Blogartikel vom 07.08.2025 werden Projektleiter:innen & -mitarbeiter:innen mit Grundlagenwissen der philosophischen Anthropologie über das ganzheitliche, universale Menschenbild im Kontext von Wirtschaftsunternehmen mit folgendem Wissen gestärkt: 1. Zwei Menschenbilder im Vergleich
2. Hebelwirkung des universalen Menschenbilds verstehen
3. Implikationen für Unternehmen
4. Wirkung auf wesentliche Unternehmensfunktionen
5. Chinesische und japanische Perspektiven auf ein universales Menschenbild
6. Monetäre Vorteile & Impact-Vergleich
Für Sustainability Leader: In meinem Greenpaper "Angewandte Glücksphilosophie für Sustainability Leader" wird erläutert, weshalb das ganzheitliche, universale Menschenbild ein zusätzlicher Wachtumsbooster für Unternehmen mit einem hohen Ambitionsniveau in Sachen Nachhaltigkeit ist.
Die vollständigen Inhalte können als .pdf-Dokument heruntergeladen werden.
e) Pitch-Dokumente Pilotprojekte
Im Rahmen einer Blogartikelserie erhalten Projektleiter:innen & -mitarbeiter:innen in Verbindung mit einem Anwenderleitfaden neun Beispiele für einen Antrag an zuständige Gremien zur Genehmigung eines OE-Pilotprojekts in unterschiedlichen Unternehmensfunktionen:
Anwenderleitfaden und alle Pitch-Dokumente können mit vollständigem Inhalt als .pdf-Dokumente heruntergeladen werden.
d) Community of Practise "Für ein Universales Menschenbild in Unternehmen" (i.Gr.)
Die CoP bietet ein Forum, in dem Führungskräfte, HR-Expert:innen, Betriebsräte, Organisationsentwickler:innen und Praktiker:innen Wege erarbeiten, wie ein ganzheitliches, universales Menschenbild im Alltag von Unternehmen verständlich, anschlussfähig und wirksam umgesetzt werden kann. Wir werden z.B. durch Wissenschaftler:innen, Philosoph:innen und NGOs mit Impulsen unterstützt.
Leitidee
Wir schaffen einen gemeinsamen Raum für Lernen und Gestalten, damit wir Unternehmen befähigen, ein ganzheitliches, universales Menschenbild in ihre Praxis zu integrieren. Unsere Ergebnisse stellen sicher, dass das erweiterte Menschenbild individuelle, kollektive und systemische Ebene verbinden, wodurch emotionale Kohärenz entsteht – die einen gemeinsamen Handlungsrahmen für Unternehmen und ihre Stakeholder bildet. Dadurch steigern sich Werteorientierung, Resilienz sowie die Effizienz und Effektivität der Zusammenarbeit im gesamten System.
Zielsetzungen
Wissen nutzbar machen
Mitglieder lernen die Inhalte der Toolbox gezielt kennen.
Gemeinsames Erarbeiten von „Übersetzungen“ für verschiedene Organisationstypen, Kulturen, Branchen.
Pilotprojekte erproben
Nutzung der vorhandenen 9 Pitch-Dokumente.
Sammlung von Lessons Learned aus den ersten Implementierungen.
Toolbox weiterentwickeln
Weiterentwicklung der Toolbox und Entwicklung von Zusatzmaterialien wie z.B. Checklisten, Micro-Learning-Module, Praxisberichte.
Feedbackschleifen zur kontinuierlichen Optimierung der vorhandenen Instrumente.
Community als Resonanzraum
Peer-Coaching zu Herausforderungen in Umsetzung und Stakeholderarbeit.
Austausch über Storytelling, Wirkungsmessung, Skalierung.


