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Vertrieb & Market Relations: Pitch-Dokument für OE-Pilotprojekt Einführung universales Menschenbild

Aktualisiert: 30. Aug.

Wie ein erweitertes Menschenbild gezielt in Vertrieb & Market Relations und das Gesamtunternehmen getragen werden kann.

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Du kannst diesen Blogbeitrag "Pitch-Dokument Vertrieb & Market Relations " als .pdf-Datei kostenfrei herunterladen:



Einleitung


Die Welt spielt nicht mehr nach den alten Regeln. Bei dieser "Welt-Meisterschaft" verschärfen sich die Herausforderungen für Unternehmen fast täglich. Diese Dynamiken erzeugen eine hochkomplexe, fragmentierte Welt, in der die gewohnten Erfolgsrezepte oft nicht mehr greifen. Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz - und damit Unternehmenswerte - stehen unter Druck.


Nur Bester zu sein reicht auch heute nicht. Um ein "Welt-Meister" zu sein, müssen Organisationen es schaffen, aus Unterschiedlichkeit eine gemeinsame Bewegung zu formen:


👉 Einheit in der Vielfalt und Vielfalt in der Einheit.


Dabei ist Einheit ist der unsichtbare Faktor, der Wirkung vielfach hebelt. Der Schlüssel für diese Einheit liegt weder im Organigramm noch in einer gemeinsamen Aufgabe oder in einem gemeinsamen Ziel. Er liegt im Menschenbild, das Handeln prägt – bewusst oder unbewusst.


Das bisher dominierende humanistische Menschenbild hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte ermöglicht:

Es stellt den Menschen als selbstbestimmtes, entwicklungsfähiges und werteorientiertes Individuum in den Mittelpunkt – und hat dadurch Motivation, Eigenverantwortung und persönliche Potenzialentfaltung gestärkt.


Doch in einer zunehmend vernetzten, dynamischen und divers geprägten Welt stößt diese Sichtweise an Grenzen:

Sie bleibt zu stark auf das Individuum fokussiert und unterschätzt die Wirkung kollektiver Dynamiken, Beziehungsqualität und kultureller Kohärenz. Die Folge sind steigende Reibungsverluste, Motivationsverluste und ein sinkender strategischer Wirkungsgrad in vielen Unternehmensbereichen.


Was fehlt, ist ein erweiterter innerer Bezugspunkt:

Das ganzheitliche, universale Menschenbild erweitert den Blick:

Es versteht Menschen nicht nur als individuelle Leistungsträger, sondern als eingebettete Beziehungspunkte in sozialen, kulturellen und ökologischen Systemen. Es integriert Vielfalt, fördert Zugehörigkeit und ermöglicht Transformation als gemeinsamen Entwicklungsprozess – individuell, kollektiv und systemisch.


Dieses Pitch-Dokument ist Teil einer Reihe von neun funktionsspezifischen Mustervorlagen, die Entscheidungsträgern helfen, Pilotprojekte zur Einführung dieses erweiterten Menschenbilds in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich anzustoßen.


Ziel ist es, in 2–3 ausgewählten Funktionsbereichen erste Piloterfahrungen zu sammeln, Wirkungshypothesen zu validieren und daraus übertragbare Prinzipien für die skalierte Anwendung im gesamten Unternehmen abzuleiten.


Jedes Dokument folgt einer klaren Struktur:


  • Strategische Ausgangslage

  • Wirkungshypothesen & Nutzen – kulturell, strategisch, wirtschaftlich

  • Ziele & Vorgehensweise des Piloten

  • Business Case & Wirkungsmessung

  • Skalierungslogik & Erfolgsfaktoren


Damit schaffen die Pitches nicht nur eine inhaltliche Grundlage für den Start, sondern auch eine konsistente Argumentations- und Entscheidungsbasis für das Management.


Gemeinsam mit dem dazugehörigen Anwenderleitfaden bilden sie die wesentlichen Werkzeuge einer von mir bereitgestellten Toolbox für eine unternehmensweite Einführung des ganzheitlichen, universalen Menschenbilds im Rahmen eines Projekts zur Organisationsentwicklung – schrittweise, wirkungsorientiert und nachhaltig.


Zu diesem Pitch-Dokument:


Vertrieb & Market Relations ist heute nicht mehr nur ein Zahlen- und Abschlussspiel, sondern eine Beziehungsdisziplin. Ein ganzheitliches, universales Menschenbild hilft, Kunden nicht als Zielgruppe, sondern als Partner zu sehen – mit Werten, Bedürfnissen und Kontexten. Resonanz statt Manipulation steigert Loyalität, Weiterempfehlung und langfristigen Umsatz – und macht Vertrieb zur authentischen Brücke zwischen Markt und Unternehmen.


Inhaltsverzeichnis des Pitch-Dokuments


Executive Summary


1. Strategischer Anlass

Die Art, wie wir Vertrieb & Market Relations gestalten, basiert bislang auf einem humanistischen Menschenbild: Menschen gelten als rational entscheidende Individuen, motivierbar über Ziele, beeinflussbar über Nutzenargumente. Dieses Verständnis hat uns lange Zeit Effizienz, Steuerbarkeit und Markterfolg ermöglicht.


Doch in einer Welt wachsender kultureller Vielfalt, pluraler Werteräume und komplexer Kundenbeziehungen geraten diese Grundannahmen zunehmend an ihre Grenzen – gerade in emotional aufgeladenen Märkten, internationalen Kontexten und ESG-sensiblen Umfeldern.


Das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations setzt genau hier an: Es bietet die Chance, die Wirkung eines erweiterten, ganzheitlichen, universalen Menschenbilds im Vertriebsalltag zu erproben – und zu untersuchen, wie Kundenbindung, Abschlussqualität und Markenresonanz sich verändern, wenn Beziehung, Resonanz und Sinn zentrale Steuerungsgrößen werden.


Zentrale Herausforderung:


  • Aktuelle Vertriebslogiken basieren häufig auf einem rational-individualistischen Menschenbild (z. B. Nutzenkalkül, KPI-Steuerung, Abschlussorientierung).

  • In international komplexen und kulturell vielfältigen Märkten geraten diese Annahmen zunehmend an ihre Grenzen.

  • Beziehung als Transaktion, Push-Kultur und standardisierte Segmentierung führen zu Reibungsverlusten – in Kundenbeziehungen, Abschlussqualität und Teamkohärenz.


Typische monetäre Folgen:


  • Hoher Preisdruck & niedrige Abschlussquoten trotz Produktvorteil

  • Geringe Wiederkaufraten, niedriger CLV & hohe Akquisekosten

  • Burnout und Fluktuation im Vertriebsteam, steigende Kosten für Recruiting & Onboarding

  • Streuverluste durch irrelevante Segmentierung & Kommunikation

  • Opportunitätsverluste in strategisch wichtigen Kulturmärkten


2. Strategische Hypothese zum Nutzen

Warum ein erweitertes Menschenbild den Vertrieb zukunftsfähig macht


Im Rahmen unseres Organisationsentwicklungsprojekt zur Einführung eines ganzheitlichen, universalen Menschenbilds haben wir in der vorherigen Projektphase "Konzeption" bereits ein ganzheitliches, universales Menschenbild zusammen mit externer Expertise als Zielbild erarbeitet, und seine Übertragbarkeit auf Unternehmensfunktionen zusammen mit Fachbereichen positiv reflektiert.


Die Einführung eines  ganzheitlichen, universalen Menschenbilds im Bereich Vertrieb & Market Relations ist kein weicher Kulturimpuls, sondern ein gezielter strategischer Hebel. Die Wirkungshypothesen beruhen auf der Annahme, dass Beziehungskompetenz, kulturelle Resonanz und systemische Anschlussfähigkeit zentrale Erfolgsfaktoren eines zukunftsfähigen Vertriebs sind – wirtschaftlich, gesellschaftlich und reputationsbezogen.


Kulturelle Wirkungshypothesen


→ Wenn Beziehung nicht als Mittel zur Transaktion, sondern als Resonanzraum verstanden wird, steigt die Tiefe der Kundenbindung – insbesondere in kultursensiblen Märkten.

→ Wenn Vertriebsarbeit kulturell anschlussfähig gestaltet wird, verbessert sich die Wirkung in internationalen Zielgruppen – mit reduzierter Reibung und erhöhter Identifikation.


Strategische Wirkungshypothesen


→ Wenn der Vertrieb nicht nur auf Abschlussquoten, sondern auf langfristige Kundenloyalität und Markenresonanz ausgerichtet wird, entsteht ein robusteres, nachhaltigeres Wirkungssystem.

→ Wenn Vertriebssteuerung stärker auf Sinn, Vertrauen und kollektive Verantwortung basiert, wird der Vertrieb anschlussfähig an ESG-Ziele und stärkt die strategische Positionierung im Markt.


Ökonomische Wirkungshypothesen


→ Wenn Kund:innen als vielschichtige Persönlichkeiten adressiert werden (statt nur als demografische Zielgruppen), steigen Relevanz, Conversion und Customer Lifetime Value.

→ Wenn Drucksysteme durch Resonanzsteuerung ersetzt werden, sinken Fluktuation, Burnout-Raten und Reibungsverluste – bei gleichzeitig erhöhter Abschlussqualität und Teamkohärenz.


Typische Wirkungsvorteile eines erweiterten Menschenbilds im Vertrieb & Market Relations:


  • Höhere Abschlussraten durch resonanzbasierte Kommunikation und tiefere Kundenbeziehungen.

  • Stärkere Kundenbindung durch kulturelle Passung, emotionale Relevanz und systemisches Beziehungsverständnis.

  • Geringere Fluktuation und Burnout-Raten durch menschenorientierte Zielsysteme und stärkere Selbstregulation.

  • Höherer CLV durch beziehungsorientierte Steuerung und kohärente Betreuung über die gesamte Customer Journey.

  • Bessere ESG-Kompatibilität durch glaubwürdige, werteorientierte Vertriebspraktiken.

  • Internationale Anschlussfähigkeit durch Integration kulturell diverser Menschenbildlogiken – z. B. kollektivistische Erwartungen, Harmonie-Orientierung oder Spiritualität.

  • Erhöhte Markenresonanz durch authentischere Kommunikation und gesellschaftlich anschlussfähiges Auftreten im Vertrieb.



3. Pilotprojekt: Ziel und Vorgehen

Vertrieb neu denken – Wirkung durch Beziehung


Das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations schafft einen strategisch geschützten Raum, um die sieben Merkmale eines ganzheitlichen, universalen Menschenbilds unter realen Marktbedingungen zu erproben – und deren Wirkung auf Abschlussqualität, Kundenbindung, Teamkohärenz, ESG-Kompatibilität und kulturelle Anschlussfähigkeit gezielt zu messen.


Ziel:


Ziel ist es, zentrale strategische Wirkungshypothesen zu validieren und eine belastbare Grundlage für eine funktionale, kulturell anschlussfähige und skalierbare Weiterentwicklung der Vertriebslogik zu schaffen.


Was wird getestet:


  • Sinnverknüpfung & Einswerdung in Kundenansprache und Vertriebszielen

  • Selbstregulation & kollektive Steuerung durch relationale Zielsysteme

  • Resonanzbasierte Gesprächsführung statt reiner Nutzenkommunikation

  • Systemische Beziehungspflegeformate für langfristige Kundenbindung

  • Segmentierung nach Bedürfnis- und Werteprofilen

  • Interkulturell anschlussfähige Kommunikationsformate im internationalen Vertrieb

  • Feedback- & Lernformate zur Stärkung von Teamkohärenz und Vertrauensklima


Umsetzung:


  • Laufzeit: 12 Wochen inkl. Vorbereitungs- und Reflexionsphase

  • Pilotteam: 8–12 Personen aus Innen- und Außendienst, Key Account, Digital Sales, Marketing und ESG

  • Formate: Resonanzrunden, Purpose-Dialoge, kollektive Zielräume, Feedbackschleifen

  • Begleitung: Externe Moderation mit enger Anbindung an Organisationsentwicklung, ESG- und Vertriebssteuerung



4. Wirtschaftliche Fundierung (Business Case – erste Annahmen)

Ein erweitertes, universales Menschenbild kann im Vertrieb & Market Relations nicht nur kulturelle und ESG-relevante Wirkungen entfalten – sondern auch ökonomisch messbare Vorteile generieren. Erste Einschätzungen aus internen Analysen und Benchmarks belegen:


a) Ressourceneinsatz & monetäre Wirkung (jährlich)


Das Pilotprojekt erfordert einen gezielten Ressourceneinsatz für Entwicklung, Begleitung und Wirkungsmessung – mit dem Ziel, Vertriebswirkung, Kundenbindung und Teamresilienz nachhaltig zu verbessern.


  • Investitionsrahmen Pilotphase: ca. 70.000–110.000 € (externe Moderation, interne Zeitanteile, Formate & Wirkungsdesign)


  • Erwartete monetäre Hebelwirkung (jährlich, konservativ geschätzt):

    • Steigerung Abschlussquote: +3 % bis +6 %

    • Reduktion Fluktuationskosten: –10 % bis –25 %

    • Senkung ineffizienter Kampagnenaufwände: –8 % bis –15 %

    • Erhöhung Customer Lifetime Value (CLV): +10 % bis +20 %

    • Reduktion Reklamations- und Rücklaufkosten: –5 % bis –12 %


b) Return on Investment (ROI)


Das Pilotprojekt ist auf spürbaren wirtschaftlichen Return ausgerichtet. Bereits mittelfristig zeigt sich der Nutzen durch verbesserte Conversion Rates, reduzierte Friktion und gestiegene Kundenbindung.


  • Erwarteter ROI:

1 : 4 – 6 (innerhalb von 12–18 Monaten)


  • Zentrale ökonomische Hebel:

    • Relevantere Kundenansprache durch wertebasierte Segmentierung

    • Höherer Umsatz durch resonanzbasierte Kommunikation

    • Geringerer Recruitingsaufwand durch niedrigere Fluktuation

    • Gesteigerter Markenwert durch integrere Kundeninteraktionen


c) Kennzahlen zur Wirkungsmessung (Beispiele)


Zur fundierten Evaluierung des Pilotprojekts werden quantitative und qualitative Indikatoren herangezogen:


Wirkdimension

Beispielhafte Metriken

Abschlussqualität

Conversion Rate, Preisdurchsetzung, Verhältnis Angebot/Abschluss

Kundenbindung

Wiederkaufrate, CLV, Empfehlungsrate (NPS)

Teamkohärenz

Fluktuationsrate, psychologische Sicherheit, Burnoutquote, internes Feedback

Kulturelle Anschlussfähigkeit

Verständlichkeit und Wirksamkeit in internationalen Märkten, kulturelles Kundenfeedback

ESG-Resonanz im Vertrieb

CSR-kompatible Vertriebsformate, Fairness-Indikatoren, Rückmeldungen zu Integrität



5. Erwartete Skalierbarkeit

Wie aus dem Pilot ein strategischer Hebel für das Gesamtunternehmen wird


Das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations ist bewusst so konzipiert, dass es über den initialen Test hinaus systemisch wirkt – durch übertragbare Erkenntnisse, kulturell anschlussfähige Steuerungslogiken und strategische Anschlussfähigkeit über Bereichsgrenzen hinweg.


Skalierungslogik auf drei Ebenen:


1. Erfahrungsbasierte Validierung

→ Die Ergebnisse des Piloten machen sichtbar, wie ein erweitertes Menschenbild die Qualität von Kundenbeziehungen, Abschlusskraft und Teamkohärenz verändert – als Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen zur breiteren Umsetzung in Vertrieb und angrenzenden Marktbereichen.


2. Funktionale Differenzierung

→ Die im Piloten erprobten Wirkprinzipien werden für angrenzende Funktionen wie Marketing, After-Sales, Key Account Management oder Kundenservice passfähig aufbereitet – mit Rücksicht auf deren jeweilige Rollen in der Customer Journey.


3. Systemische Kohärenz

→ Trotz funktionaler Unterschiede entsteht eine organisationsweite Orientierung an gemeinsamen kulturellen Werten, Kommunikationsstandards und Steuerungslogiken – anschlussfähig über Marktregionen, Kulturräume und Hierarchieebenen hinweg.


Konkret leistet das Pilotprojekt einen Beitrag zur Gesamtorganisation:


  • Beziehungsbasierten, ESG-konformen Vertriebsarchitektur

  • Stärkung der kulturellen Anschlussfähigkeit in internationalen Märkten

  • Integration von Vertrieb, Marketing und Service entlang eines gemeinsamen Menschenbilds

  • Reputationssicheren und resilienten Marktentwicklung

  • Entwicklung vertrauensbasierter Steuerungsprinzipien – jenseits von Verkaufsdruck und KPI-Fixierung


Die Skalierbarkeit basiert dabei nicht auf einem Top-down-Rollout, sondern auf erfahrbarer Wirkung, organisationalem Lernen und übertragbaren Prinzipien – für eine ganzheitliche Transformation von innen heraus.


6. Empfohlene nächste Schritte

Wie aus einem Impuls ein wirksamer Veränderungsprozess wird


Um den Erkenntnistransfer vom Pitch in die konkrete Umsetzung sicherzustellen, wird folgendes Vorgehen empfohlen:


Schritt

Kernaussage

Zeithorizont

1. Management-Go & Mandat

Strategische Freigabe des Piloten inklusive formellem Mandat zur Durchführung

Innerhalb 2 Wochen

2. Pilot-Setup & Teambildung

Auswahl des Pilotbereichs, interdisziplinäre Teambesetzung, Festlegung von Wirkungsschwerpunkten

Woche 3–4

3. Start & Begleitstruktur

Auftaktworkshop, Wirkungsdesign finalisieren, Monitoring & Feedbackformate etablieren

Woche 5–6

4. Pilotstart unter Realbedingungen

Umsetzung erster Testformate (z. B. relationale KPI, resonanzorientierte Gesprächsführung)

Woche 7–8

5. Skalierungsvorbereitung

Auswertung & Ableitung übertragbarer Wirkprinzipien zur Vorbereitung funktionsübergreifender Skalierung

ab Woche 10 (laufend)


Ergänzend empfohlen:


  • OE-Begleitung empfohlen zur Skalierungsfähigkeit

  • Externe Beratung unterstützt Design, Moderation & Wirkungssicherung

  • Regelmäßige Wirkungsdialoge mit CSO zur strategischen Rückkopplung und Entscheidungsvorbereitung


Nächster Schritt:

→ Freigabe und Priorisierung durch CSO und die Geschäftsleitung – als Startpunkt für eine strategische Vertriebsentwicklung, die kulturelle Anschlussfähigkeit, systemische Wirkung und wirtschaftlichen Erfolg verbindet.

1. Ausgangslage


Zwischen Kundenzentrierung und kultureller Entkopplung – warum der Vertrieb ein neues Menschenbild braucht


Unser Bereich Vertrieb & Market Relations steht im Zentrum unserer Marktpositionierung – als Brücke zwischen Produkt und Kunde, Marke und Beziehung, Leistung und Vertrauen. Doch genau hier, wo Nähe entsteht, zeigen sich auch die strukturellen Schwächen unseres bisherigen Menschenbilds am deutlichsten.


Unser Vertriebsverständnis folgt implizit einem humanistischen Menschenbild, das auf individuellem Leistungswillen, rationalem Entscheidungsverhalten und persönlicher Zielerreichung basiert. Diese Perspektive hat den Vertrieb über Jahrzehnte geprägt – mit Erfolgen in Effizienz, Skalierung und Abschlussorientierung.


In der Realität jedoch – insbesondere in unseren komplexen, kulturell vielfältigen oder emotional geprägten Märkten – greifen diese Annahmen oft zu kurz. Die Folge: Missverständnisse, Vertrauensverluste, sinkende Abschlussquoten und wachsende kulturelle Reibung – sowohl extern wie intern.


Zentrale Herausforderungen im Vertrieb & Market Relations :


  • Humanistische Annahme: Menschen sind rationale Entscheider mit klarem Nutzenkalkül

Ursache: Vertriebsargumentation erfolgt über Produktvorteile, ROI-Rechnung, Faktenlogik.

Problem: Menschen entscheiden oft beziehungsbezogen, intuitiv oder aus Sinnmotiven. Das ganzheitliche Menschenbild sieht Menschen als eingebettet in Kontexte, Emotionen und kollektive Narrative. Reine Nutzenkommunikation verfehlt diese Tiefenschichten.

Folge: Hoher Preisdruck, geringe Differenzierung, sinkende Abschlussquoten – besonders in komplexen oder emotional aufgeladenen Märkten.


  • Humanistische Annahme: Motivation entsteht durch Zielvorgaben und individuelle Boni

Ursache: Vertriebssteuerung über KPIs, Rankings, Erfolgsprämien.

Problem: Menschen regulieren sich nicht ausschließlich über äußere Anreize, sondern über Sinn, Zugehörigkeit und Resonanz. Push-basierte Systeme ignorieren Selbstregulation und soziale Verantwortung.

Folge: Erhöhte Burnout-Raten, kurzfristige Optimierung, Loyalitätsverlust im Vertriebsteam, steigende Fluktuation.


  • Humanistische Annahme: Beziehung ist Mittel zur Transaktion

Ursache: Kontaktaufnahme dient dem Verkaufsabschluss, nicht der Beziehungsentwicklung.

Problem: Beziehungen sind keine Mittel zum Zweck, sondern Grundlage für Vertrauen, Synchronisierung und langfristige Wirkung. Wird Beziehung auf Transaktion reduziert, sinkt Vertrauenskapital.

Folge: Geringe Wiederkaufquote, niedriger Customer Lifetime Value (CLV), wachsender Aufwand für Neukundenakquise.


  • Segmentierung erfolgt nach demografischen Merkmalen und Nutzungspotenzialen

Ursache: Zielgruppen werden über Alter, Branche, Rolle, Umsatzpotenzial angesprochen.

Problem: Menschen sind vielschichtig (Bedürfnispanarchie), eingebettet in soziale Systeme und geprägt durch Werte, Geschichten, Zugehörigkeiten.

Folge: Streuverluste, irrelevante Ansprache, schwache Conversion Rates – besonders im digitalen Vertrieb oder bei wertegetriebenen Zielgruppen.


  • Verantwortung liegt beim einzelnen Vertriebsmitarbeitenden

Ursache: Erfolg/Misserfolg wird individuell zugerechnet (Pipeline, Abschlussquote).

Problem: Verantwortung ist oft kollektiv verankert. Verkauf ist ein Prozess, der auch Marketing, Produktentwicklung, After-Sales etc. einschließt.

Folge: Schuldzuweisungen, Silodenken, geringe Systemresonanz – fehlende Kohärenz entlang der Customer Journey.


  • Wandel wird als Ausnahme oder Störung wahrgenommen

Ursache: CRM-Systeme, Märkte, Kundenerwartungen sollen möglichst stabil planbar sein.

Problem: Wandel ist ein Grundzustand – Systeme brauchen Anpassungsfähigkeit, nicht Kontrolle.

Folge: Geringe Innovationsfähigkeit, Blockaden bei CRM- oder Digitalisierungsinitiativen.


  • Kommunikation zielt auf Überzeugung & Abschluss

Ursache: Sprache ist Mittel zur Überredung (Storytelling, Benefits, CTA).

Problem: Kommunikation ist Resonanzgeschehen, kein rhetorisches Manöver. Zuhören stiftet Vertrauen, nicht „Pitching“.

Folge: Kunden fühlen sich manipuliert oder missverstanden – was zu Ablehnung oder Rückzug führt, besonders bei wertegetriebenen Stakeholdern.


Typische monetäre Folgen:


Unsere Vertriebs- & Market Relations-Prozesse, die an veralteten Menschenbildern orientiert sind, erzeugen nicht nur Vertrauensverluste, sinkende Abschlussquoten und wachsende kulturelle Reibungen – sondern auch handfeste Kosten.


Logiken

Problem

Monetäre Folgen

Rationalitätsfokus statt Resonanz

Reine Nutzenargumentation verfehlt emotionale, kulturelle oder beziehungsbezogene Kaufmotive

➝ Geringere Abschlussquoten, wachsender Preisdruck, schlechtere Marge

Push-Systeme statt Selbstregulation

Zielvorgaben und Druck erzeugen kurzfristiges Verhalten, innere Kündigung und Burnout

➝ Steigende Fluktuation im Vertrieb, sinkende Loyalität, hohe Recruiting- & Einarbeitungskosten

Transaktion statt Beziehung

Fokus auf Einmalabschluss verhindert langfristige Kundenbindung

➝ Geringer CLV (Customer Lifetime Value), höhere Kosten für Neukundengewinnung

Demografische statt bedürfnislogischer Segmentierung

Zielgruppenansprache verfehlt tatsächliche Bedürfnisse oder Werteräume

➝ Hohe Streuverluste in Marketing & Vertrieb, ineffiziente Kampagnenaussteuerung

Einzelverantwortung statt Systemdenken

Vertrieb wird isoliert betrachtet, nicht als Teil einer integrierten Kundenreise

➝ Unklare Schnittstellenkosten, operative Ineffizienzen, höhere Komplexitätskosten in der Abwicklung

Widerstand gegen Wandel

Neue Tools oder Marktveränderungen stoßen auf Blockaden statt Mitgestaltung

➝ Ineffiziente CRM-/Technologieeinführung, geringe Adoptionsraten, hohe Schulungskosten

Kommunikation als Überredung

Vertriebssprache zielt auf Überzeugung statt Verbindung

➝ Vertrauensverlust, vorzeitiger Kaufabbruch, steigende Reklamations- und Rücklaufquoten


Internationale Praxisbeispiele: Wo unser humanistisches Menschenbild im Bereich Vertrieb & Market Relations an Grenzen stößt:


1. Beispiel aus den USA


a) Unsere humanistische Annahme:

Kaufentscheidungen sind rational begründet – wenn der Nutzen klar ist, folgt die Entscheidung.


b) Unsere erlebte Praxis in den USA:

  • Beschreibung: Kund:innen erwarten eine dialogische Beziehung, in der Vertrauen, Persönlichkeit und Markenwert eine größere Rolle spielen als reine Nutzenargumentation. Emotionale Intelligenz und „Storytelling“ wiegen mehr als Produktfeatures.

  • Folge: Unser auf Fakten fokussierter Vertrieb wurde als distanziert und technokratisch wahrgenommen. Die Ansprache erzeugte keine emotionale Bindung – potenzielle Kund:innen wandten sich Wettbewerbern zu, die auf Identifikation statt Information setzten.


c) Monetäre Auswirkungen:

  • Verlust potenzieller Neukunden trotz objektivem Vorteil im Produkt

  • Geringe Abschlussquote bei strategisch wichtigen Zielkunden

  • Steigende Marketingkosten zur Nachbearbeitung emotionaler Defizite


2. Beispiel aus Indien


a) Unsere humanistische Annahme:

Gute Beziehungen ergeben sich aus Zuverlässigkeit, Transparenz und einer klaren Win-Win-Logik.


b) Unsere erlebte Praxis in Indien:

  • Beschreibung: Der Aufbau von Vertrauen im indischen Markt ist stark durch persönliche Nähe, soziale Einbettung und das Ansehen in der Gemeinschaft geprägt. Unsere standardisierte Ansprache über Vertriebskanäle wurde als oberflächlich und unhöflich empfunden. Entscheidungen wurden nicht rational, sondern relational getroffen.

  • Folge: Obwohl unsere Angebote attraktiv waren, kam es zu wiederholten Verzögerungen und Absagen. Es fehlte an glaubwürdiger Präsenz und sozialem Vertrauensanker – der entscheidende Hebel im lokalen Kontext.


c) Monetäre Auswirkungen:

  • Hohe Kosten durch verlorene Angebotsprozesse

  • Verpasste Opportunitäten in strategischen Wachstumsmärkten

  • Unklarer Forecast durch kulturell bedingte Intransparenz in der Kundenerwartung


3. Beispiel aus China


a) Unsere humanistische Annahme:

Klare Nutzenargumente und transparente Vertragsbedingungen schaffen Vertrauen und Entscheidungssicherheit.


b) Unsere erlebte Praxis in China:

  • Beschreibung: In China wird Vertrauen stark über langfristige Beziehungspflege, persönliche Bekanntschaften (Guanxi) und nonverbale Signale aufgebaut. Unser direkter, sachlich-rationaler Vertriebsansatz wurde als kühl, misstrauisch und kulturell unangemessen empfunden. Zudem wirkte unsere Standardsegmentierung als unflexibel und zu westlich.

  • Folge: Potenzielle Kund:innen zogen sich aus Gesprächen zurück oder verlagerten Entscheidungen nach oben in schwer erreichbare Hierarchien. Verhandlungen verliefen intransparent oder wurden abrupt abgebrochen – trotz passender Angebote.


c) Monetäre Auswirkungen:

  • Lange Vertriebszyklen mit hohem Ressourceneinsatz ohne Abschluss

  • Hohe Opportunitätskosten durch kulturelle Missverständnisse

  • Umsatzverluste bei strategisch bedeutenden Kundengruppen


4. Beispiel aus Japan


a) Unsere humanistische Annahme:

Individuelle Zielverantwortung und persönliche Initiative im Vertrieb fördern Ergebnisorientierung und Motivation.


b) Unsere erlebte Praxis in Japan:

  • Beschreibung: Japanische Vertriebskulturen bevorzugen kollektive Entscheidungssysteme und langfristige Abstimmungsprozesse. Einzelpersonen im Vertriebsteam, die stark auf individuelle Leistung setzten, wurden als unharmonisch oder illoyal wahrgenommen – intern wie extern. Der Fokus auf schnelle Abschlüsse wirkte deplatziert.

  • Folge: Die Glaubwürdigkeit unseres Vertriebsteams sank. Die Kundenbeziehung kühlte ab, da sie keine ausreichende Rückkopplung in soziale Systeme hatte. Verkaufschancen blieben ungenutzt oder wurden bewusst verzögert.


c) Monetäre Auswirkungen:

  • Verpasste Abschlüsse trotz gutem Marktfit

  • Überdurchschnittliche Akquisekosten durch ineffiziente Kontaktpflege

  • Rückgang im Customer Lifetime Value durch mangelnde Kundenbindung


Fazit aus Sicht unserer CSO:


„Die bisherigen Steuerungslogiken in unserem Vertrieb basieren auf Annahmen, die in einer zunehmend komplexen, internationalen und kulturell diversen Geschäftswelt an ihre Grenzen stoßen. Was früher Effizienz und Abschlusskraft versprach, erzeugt heute oft Reibung, Vertrauensverluste und Reputationsrisiken – besonders in Märkten mit anderen Werte- und Beziehungslogiken.


Aus unserer Perspektive eines Sustainability Leaders wird deutlich:

Ein Vertrieb, der an einem rein rational-individualistischen Menschenbild festhält, gefährdet nicht nur kulturelle Anschlussfähigkeit, sondern auch ESG-Ziele und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens nach außen. Wenn Beziehungen primär transaktional und kurzfristig gedacht werden, bleiben zentrale Hebel für nachhaltige Wirkung – wie Vertrauen, kulturelle Resonanz, soziale Verantwortung und langfristige Partnerschaft – ungenutzt.


Ein erweitertes, ganzheitliches, universales Menschenbild ist kein Soft-Faktor im Vertrieb – sondern eine notwendige strategische Weiterentwicklung, um gesellschaftlich anschlussfähig, resilient und verantwortungsvoll im Markt zu agieren.


2. Strategischer Hebel & Beitrag zu Unternehmenszielen


Warum ein erweitertes Menschenbild im Vertrieb kein Kulturprojekt ist – sondern ein strategischer Differenzierungsfaktor


Unser Bereich Vertrieb & Market Relations ist nicht nur ein wirtschaftliches Herzstück unseres Unternehmens – er ist auch ein zentrales Spiegelbild unserer Haltung gegenüber Kund:innen, Partnern und Mitarbeitenden. In einer Zeit kultureller Diversität, wertegetriebener Märkte und wachsender ESG-Erwartungen wird deutlich: Ein erweitertes, universales Menschenbild ist keine emotionale Geste, sondern ein strategischer Hebel.


Ein ganzheitliches, universales Menschenbild  im Vertrieb schafft keinen Widerspruch zu Leistung, Skalierung und Umsatz – sondern die Voraussetzung dafür, diese Ziele in einem neuen kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld nachhaltig, glaubwürdig und resilient zu erreichen.


2.1 Chancen der Erweiterung des Menschenbilds

Das Pilotprojekt bietet die Gelegenheit, die sieben Merkmale des ganzheitlichen, universalen Menschenbilds in die Vertriebspraxis zu übersetzen.


Ein ganzheitliches, universales Menschenbild eröffnet die Möglichkeit, zentrale Wirkprinzipien unserer Vertriebslogik neu zu denken: weg von reiner Nutzenkommunikation, Push-Logik und transaktionalen Beziehungen – hin zu Resonanz, Partnerschaft und sozialökologischer Anschlussfähigkeit.


Nachfolgend sind diese Chancen tabellarisch dargestellt – entlang der sieben Merkmale des erweiterten, universales Menschenbilds, wie wir es in der vorherigen Projektphase „Konzeption“ als Zielbild entwickelt haben.


Merkmal des ganzheitlichen, universalen Menschenbilds

Vertriebslogik

Strategische Wirkungshypothese

1. Das Eine-Sein (= universales Ziel)

Kundenbeziehung als gemeinschaftlicher Beitrag zu einem größeren Ganzen, nicht nur Transaktion

Wenn Kund:innen sich als Teil einer gemeinsamen Mission erleben, steigt Loyalität, ESG-Resonanz und Markenbindung

2. Wandel (= universale Ursache)

Veränderung wird als kontinuierlicher Teil des Marktsystems verstanden

Wenn Wandel als Normalzustand begriffen wird, erhöht sich die Anpassungsfähigkeit bei Tools, Prozessen und Kundenbedarf

3. Selbstregulation (= universales Prinzip)

Vertriebssteuerung basiert auf kollektiver Verantwortung und Feedback, nicht nur auf KPI-Druck

Wenn Teams selbstregulativ arbeiten, sinken Kontrollaufwand und Fluktuation – Leistung wird nachhaltiger

4. Wahres Selbst (= universale Eigenschaft)

Kund:innen und Mitarbeitende werden ganzheitlich wahrgenommen, nicht nur als Rollen oder Zielträger

Wenn Menschen als ganze Persönlichkeiten adressiert werden, steigt Conversion, Vertrauen und Identifikation

5. Sozioökologisches System (= universale Relation)

Vertrieb ist eingebettet in ein Netzwerk aus Produktentwicklung, Marketing und gesellschaftlichen Erwartungen

Wenn Vertrieb als Teil eines größeren Wirkungssystems handelt, steigt Konsistenz, Anschlussfähigkeit und Markenwert

6. Bedürfnispanarchie (= universale Ganzheit)

Kundenansprache erfolgt über vielschichtige Bedürfnisse – emotional, sozial, kulturell – nicht nur Nutzenkalkül

Wenn Bedürfnisvielfalt ernst genommen wird, sinken Streuverluste, Reaktanz – und Relevanz der Kommunikation steigt

7. Frieden (= universaler Wert)

Vertrieb wird zum Resonanzraum – nicht zur Bühne für Überzeugung, Druck oder Dominanz

Wenn Beziehung auf Vertrauen basiert, steigt der CLV, Eskalationen sinken – und Vertrieb wird resilienter


2.2 Wie das Pilotprojekt auf strategische Unternehmensziele einzahlt

Das Pilotprojekt zielt darauf, den Beitrag eines erweiterten, universalen Menschenbilds  zu unseren zentralen Unternehmenszielen messbar und erfahrbar zu machen – kulturell, prozessual und ökonomisch.


1. Ziel: Erhöhung von Abschlussquote, Kundenbindung und CLV


  • Merkmale: Das Eine-Sein & Friedensorientierung

→ Beziehungspflege nicht als Mittel zum Zweck, sondern als zentrales Element von Verbindung und Vertrauen.

→ Steigerung von Wiederkaufsraten, Empfehlungsbereitschaft und emotionaler Markenbindung.

  • Merkmale: Wahres Selbst & Bedürfnispanarchie

→ Kund:innen als ganze Menschen adressieren – nicht nur über Nutzen, sondern über Werte, Geschichten, Kontexte.

→ Höhere Abschlussquoten durch tiefere Relevanz, geringerer Preisdruck durch stärkere Differenzierung.


2. Ziel: ESG-Kompatibilität & Reputationssicherheit im Markt


  • Merkmale: Sozioökologisches System & Friedensorientierung

→ Aufbau eines Vertriebsverständnisses, das Verantwortung nicht nur als Compliance, sondern als Beziehungsgestaltung denkt.

→ Vertrauensbasierte Marktpräsenz, stärkere Glaubwürdigkeit bei Stakeholdern, verringerte Reputationsrisiken.

  • Merkmale: Das Eine-Sein

→ Resonanzfähige Kommunikation, die ökonomische und gesellschaftliche Narrative integriert.

→ Mehr Vertrauen in wertegetriebenen Märkten (z. B. öffentlicher Sektor, NGO-nahe Kundengruppen).


3. Ziel: Vertriebliche Resilienz in volatilen Märkten


  • Merkmale: Wandel & Selbstregulation

→ Vertriebsstrukturen, die mit Veränderung umgehen können: adaptiv, dezentral, selbstorganisiert.

→ Weniger Reibungsverluste bei CRM-Rollouts, Kampagnenwechseln oder Produktlaunches.

  • Merkmale: Wahres Selbst

→ Psychologische Sicherheit im Team stärkt Eigenverantwortung und langfristige Motivation.

→ Reduktion von Fluktuation und Burnout-Risiken im Vertrieb.


4. Ziel: Digitalisierung & Systemintegration im Vertrieb


  • Merkmale: Mensch-Technik-Resonanz & Selbstregulation

→ Einführung von Tools wie CRM, Sales Enablement oder automatisierter Leadbearbeitung mit Fokus auf Nutzerzentrierung und Anschlussfähigkeit.

→ Höhere Adoptionsraten, bessere Datennutzung, geringere Schulungsaufwände.

  • Merkmale: Bedürfnispanarchie

→ CRM-Systeme und Touchpoints, die neben Effizienz auch Beziehung, Vertrauen und Dialog abbilden.

→ Höhere Kundenakzeptanz und Datenqualität entlang der gesamten Journey.


5. Ziel: Strategiekohärenz & Zukunftsorientierung im Vertrieb

  • Merkmale: Sozioökologisches System & Das Eine-Sein

→ Vertrieb als Brücke zwischen Markt, Gesellschaft und Unternehmensstrategie.

→ Vertriebssteuerung, die Purpose, Stakeholderlogik und nachhaltiges Wachstum integriert.

  • Merkmale: Selbstregulation & Friedensorientierung

→ Führungskräfte als Ermöglicher:innen, nicht als Kontrollinstanzen.

→ Vertrauenskultur stärkt Innovationsfähigkeit und Glaubwürdigkeit nach innen wie außen.


3. Ziel des Pilotprojekts


Vom Verkaufsdruck zur systemischen Beziehungskompetenz – Vertriebskultur neu denken


Das geplante Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations schafft einen strategisch geschützten Raum, um das bestehende humanistische Menschenbild gezielt um die sieben Merkmale eines ganzheitlichen, universalen Menschenbilds  zu erweitern – mit dem Ziel, Vertriebsarbeit emotional intelligenter, kulturell anschlussfähiger und systemisch wirksamer zu gestalten.


Dabei geht es nicht um einen Bruch mit erfolgreicher Vertriebssteuerung, sondern um deren strategische und kulturelle Weiterentwicklung: Der Pilot ermöglicht es, neue Formen von Kundenansprache, interner Steuerung und Beziehungsgestaltung unter realen Marktbedingungen zu erproben – und deren Wirkung auf Abschlussqualität, Kundenbindung, Markenresonanz und Teamkohärenz empirisch messbar zu machen.


Im Zentrum steht die Leitfrage:

Wie verändert sich die Vertriebswirkung, wenn Kund:innenbeziehungen, Motivation und Kommunikation aus einem erweiterten, universalen Menschenbild heraus gestaltet werden?


Vergleich: Humanistisches vs. Ganzheitliches, universales Menschenbild im Kontext von Vertrieb & Market Relation


Aspekte

Humanistisches Menschenbild

Ganzheitliches, universale Menschenbild

Definition

Mensch als autonomes, rationales Individuum mit Leistungswillen und Entscheidungsfreiheit.

Mensch als eingebettetes, beziehungsorientiertes Wesen mit multiplen Bedürfnissen und Kontextsensibilität.

Fokus

Nutzen, Zielerreichung, Überzeugung, persönliche Performance

Sinn, Beziehungspflege, kollektive Verantwortung, wechselseitige Wirkung

Zielrichtung

Abschluss, Umsatz, Conversion – gemessen an individuellen KPIs

Nachhaltige Kundenbindung, Markenresonanz, Vertrauensaufbau entlang der Customer Journey

Systemelemente

Individuelle Verantwortung, CRM, Pitch-Logik, Bonussysteme

Resonanzräume, kollektive Steuerung, kulturelle Anschlussfähigkeit, Sinn- & Vertrauensprozesse

Ressourceneinsatz

Fokus auf Akquise, Monitoring, Kampagnensteuerung

Investition in Beziehungspflege, kulturelle Übersetzung, Systemkohärenz

Führung & Steuerung

Top-down-Zielsteuerung, individuelle Boni, KPI-Druck

Vertrauensbasierte Führung, systemische Lernprozesse, Feedback- & Dialogformate

Wirkungshorizont

Kurz- bis mittelfristige Umsatzziele

Mittel- bis langfristige Entwicklung von Kundenloyalität, Reputation und Stakeholdervertrauen

Wertschöpfung / Impact

Effizienz, Abschlussrate, Marktperformance

Wirkung durch kulturelle Passung, emotionale Bindung, ESG-Resonanz, soziale Vertrauenssysteme


Zielsetzung des Piloten:


  • Praxisüberprüfung strategischer Wirkungshypothesen:

Der Pilot prüft, wie sich Kundenbeziehungen, Vertriebssteuerung, Abschlussqualität und Teamkohärenz entwickeln, wenn vertriebliche Logiken und Interaktionen aus den sieben Merkmalen des ganzheitlichen, universalen Menschenbilds abgeleitet werden – nicht als Idealbild, sondern als erlebbare Realität im Marktumfeld.


  • Validierung von Wirkungspfaden:

Es wird untersucht, ob ein Vertrieb, der stärker auf Sinn, Beziehung, kulturelle Passung und Resonanz ausgerichtet ist, nachweislich zu höherem Vertrauen, nachhaltiger Kundenbindung und wirtschaftlicher Resilienz führt – insbesondere in kulturell diversen und komplexen Märkten.


  • Erprobung anschlussfähiger Steuerungsformate:

Im Fokus steht die Entwicklung und Erprobung neuer Steuerungsformate (z. B. relationale Zielsysteme, Resonanzgespräche, Purpose-Impulse), die traditionelle KPI-Logik sinnvoll ergänzen – ohne die Performanceorientierung aufzugeben.


  • Lernfeld für kulturelle Übersetzung und Skalierung:

Das Pilotteam wird zum realen Resonanzraum für die Frage: Wie lässt sich ein erweitertes Menschenbild in global ausgerichteten Vertriebsprozessen so gestalten, dass es kulturell anschlussfähig, systemisch wirksam und wirtschaftlich plausibel bleibt?


Fazit:


Beziehung schafft Wirkung – Vertrieb neu gedacht


Das Pilotprojekt eröffnet die Chance, den strategischen Mehrwert eines erweiterten, universalen Menschenbilds im vertrieblichen Alltag konkret erlebbar zu machen – durch Erfahrungen, die nicht nur ökonomisch messbar, sondern auch kulturell und emotional wirksam sind.


Es schafft die Grundlage, Vertrieb & Market Relations nicht nur als Abschlussfunktion, sondern als Beziehungs- und Wirkungssystem neu zu denken – kulturell anschlussfähig, resonanzbasiert und zukunftsgerichtet. Eine notwendige Weiterentwicklung angesichts internationaler Märkte, pluraler Werteräume und wachsender ESG-Erwartungen.


4. Vorgehensweise


Was konkret umgesetzt wird – und wie daraus ein skalierbarer Hebel entsteht


Unser Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations ist als strategisch geschützter Experimentierraum konzipiert. Es ermöglicht die gezielte Erprobung eines erweiterten, universalen Menschenbilds unter realen Marktbedingungen – mit Fokus auf Beziehungsgestaltung, Vertriebssteuerung, Kundenansprache und kultureller Passung.


Im Zentrum steht nicht die Implementierung eines fertigen Modells, sondern das Erforschen, Validieren und Iterieren von Steuerungs- und Kommunikationsformen, die den komplexen Anforderungen internationaler Vertriebsarbeit besser gerecht werden – wirtschaftlich, kulturell und beziehungslogisch.


4.1 Pilot-Setting

Element

Beschreibung

Bereich

Vertrieb & Market Relations – international agierendes Vertriebsteam mit interner Schnittstelle zu Marketing, Produktmanagement und After-Sales

Pilotteam

8–12 Personen, interdisziplinär (Innen- & Außendienst, Key Account, Marketing, Digital Sales, ESG)

Dauer

12 Wochen, bestehend aus Vorbereitung, Umsetzung und Wirkungsreflexion

Begleitung

Externe Moderation, enge Zusammenarbeit mit OE, ESG- und Vertriebssteuerung

Rahmen

Geschützter Experimentierraum mit Freiraum für Testformate, begleitet durch Wirkungsmonitoring und Coaching


4.2 Was wird konkret getestet?

Dimension

Pilotansatz

Kundenkommunikation

Erprobung resonanzorientierter Gesprächsformate: Zuhörlogiken, Sinnverknüpfung, Beziehungstiefe

Zielsysteme & Steuerung

Test kollektiver Zielverantwortung, relationaler KPI-Erweiterungen, Feedbackbasierter Steuerungsformate

Segmentierungslogik

Bedarfsgerechte, wertebasierte Segmentierung statt rein soziodemografischer Klassifikation

Beziehungspflege

Aufbau systemischer Beziehungspflegeformate: z. B. Purpose-Check-ins, Vertrauensdialoge

Interne Schnittstellen

Stärkere Integration von Marketing, ESG und After-Sales durch systemisches Denken entlang der Customer Journey

Lernen & Reflexion

Regelmäßige Resonanzrunden, Wirkungsdialoge, kollektive Auswertung – dokumentiert & qualifiziert


4.3 Erste Wirkannahmen (Hypothesen)

Im Rahmen des Pilotprojekts werden folgende Wirkzusammenhänge angenommen und getestet – auf Basis der sieben Merkmale des ganzheitlichen, universalen Menschenbilds, welches wir in der vorherigen Projektphase „Konzeption“ als Zielbild entwickelt haben:


1. Das Eine-Sein (= universales  Ziel)

Wenn Vertriebsmitarbeitende den Sinn ihrer Arbeit als Teil eines größeren ökologischen, gesellschaftlichen oder unternehmerischen Beitrags verstehen, dann steigt ihre Identifikation mit Marke und Verantwortung – mit positiven Effekten auf ESG-Konformität, Reputationsstärke und Kundenvertrauen.


2. Wandel (= universale  Ursache)

Wenn Veränderungen in Märkten, Technologien oder Kundenerwartungen nicht als Störung, sondern als natürlicher Bestandteil des Vertriebs verstanden werden, dann steigt die Anpassungsfähigkeit des Teams – mit positiven Effekten auf Innovationskraft, Forecast-Qualität und Tool-Adoption.


3. Selbstregulation (= universales  Prinzip)

Wenn Zielverfolgung und Leistung nicht nur durch KPIs, sondern auch durch kollektive Sinnkopplung und Feedbackprozesse gesteuert werden, dann wächst die Eigenverantwortung und Motivation – mit positiven Effekten auf Resilienz, Verbindlichkeit und Abschlussqualität.


4. Wahres Selbst (= universale  Eigenschaft)

Wenn Mitarbeitende im Vertrieb mit ihren persönlichen Werten, Stärken und kulturellen Hintergründen sichtbar werden dürfen, dann steigt die Authentizität in der Kundeninteraktion – mit positiven Effekten auf Vertrauensbildung, Loyalität und Empfehlungsrate.


5. Sozioökologisches System (= universale  Relation)

Wenn Vertrieb nicht als isolierte Einzelinteraktion, sondern als Teil eines größeren, integrierten Beziehungs- und Wirkungssystems verstanden wird, dann verbessert sich die Zusammenarbeit mit Marketing, Produktentwicklung und After-Sales – mit positiven Effekten auf Konsistenz entlang der Customer Journey.


6. Bedürfnispanarchie (= universale Ganzheit)

Wenn Kund:innen nicht anhand einfacher Segmente, sondern als komplexe Persönlichkeiten mit dynamischen Bedürfnissen adressiert werden, dann erhöht sich die Relevanz der Ansprache – mit positiven Effekten auf Conversion Rates, CLV und Markenbindung.


7. Frieden (= universaler  Wert)

Wenn Kommunikation im Vertrieb nicht primär auf Überzeugung, sondern auf Verständigung, Zuhören und wechselseitigem Respekt basiert, dann sinkt die Konfliktanfälligkeit – mit positiven Effekten auf Beziehungstiefe, Reklamationsverhalten und Teamkohärenz.


4.4 Erwarteter Nutzen

Das Pilotprojekt soll konkrete strategische, kulturelle und ökonomische Vorteile für den Bereich Vertrieb & Market Relations sowie für das Gesamtunternehmen sichtbar machen. Die erwarteten Nutzenaspekte gliedern sich wie folgt:


1. Kulturelle Nutzenpotenziale


→ Vertrieb wird als Beziehungsraum und nicht nur als Verkaufsfunktion erlebt.

  • Höhere emotionale Intelligenz in der Kundenansprache

  • Gesteigerte psychologische Sicherheit im Vertriebsteam

  • Stärkere kulturelle Anschlussfähigkeit in internationalen Märkten

  • Vertrauensbasierte Teamkultur statt Konkurrenzlogik


2. Strategische Nutzenpotenziale


→ Der Pilot stärkt das Unternehmen als glaubwürdigen Marktakteur und Beziehungspartner.

  • Höhere Markenresonanz durch authentischere Kommunikation

  • ESG-konforme Vertriebspraktiken mit kultureller Sorgfalt

  • Mehr Wirkung entlang der Customer Journey durch systemisches Vertriebsverständnis

  • Grundlage für neue, nachhaltige Marktpositionierungen


3. Ökonomische Nutzenpotenziale


→ Durch bessere Beziehungen, weniger Reibung und intelligentere Steuerung steigt die wirtschaftliche Wirksamkeit.

  • Steigerung der Abschlussquoten durch relevantere, resonanzbasierte Ansprache

  • Reduktion von Fluktuation und Burnout im Vertriebsteam

  • Höherer Customer Lifetime Value (CLV) durch Beziehungsfokus

  • Geringere Kosten für Reklamationen, Nachverhandlungen und ineffiziente Kampagnen


4.5 Wirtschaftliche Fundierung: Business Case & Wirkungsmessung

Um die Wirkung des erweiterten, universalen  Menschenbilds im Vertrieb & Market Relations fundiert zu bewerten, umfasst das Pilotprojekt eine wirtschaftliche Wirkungsanalyse. Ziel ist es, eine belastbare Basis für zukünftige Skalierungsentscheidungen zu schaffen.


4.5.1 Erlös- & Kostenplanung

a) Investitionen in das Pilotprojekt (einmalig für ca. 12 Wochen Pilotdauer):


Kategorie

Aufwand (geschätzt)

Externe Begleitung & Moderation

40.000–60.000 €

Interne Ressourcen (Zeitanteile)

20.000–35.000 €

Trainings- & Kommunikationsformate

10.000–15.000 €

Gesamtinvest

ca. 70.000–110.000 €


b) Erwartete monetäre Hebelwirkung (jährlich, konservativ geschätzt):


Wirkungstreiber

Geschätzte Verbesserung

Erhöhung Abschlussquote

+3 % bis +6 %

Senkung Fluktuationskosten im Vertriebsteam

–10 % bis –25 %

Reduktion ineffizienter Marketingausgaben

–8 % bis –15 %

Steigerung Customer Lifetime Value (CLV)

+10 % bis +20 %

Senkung Reklamations-/Rücklaufquote

–5 % bis –12 %


4.5.2 Return on Investment

Die Investitionen in ein HR-Pilotprojekt zahlen sich nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich aus. Bereits mittelfristig entsteht ein spürbarer monetärer Hebel – durch geringere Fluktuation, gezieltere Entwicklung, höhere Wirksamkeit von HR-Initiativen und eine stärkere emotionale Mitarbeiterbindung.


  • Erwarteter ROI:

1 : 4–6 innerhalb von 12–18 Monaten


  • Zentrale Hebel:


  • Höherer Umsatz durch resonanzbasierte Vertriebsansprache

  • Reduzierter Recruiting- & Onboardingaufwand durch geringere Fluktuation

  • Geringerer Kampagnenverlust durch kulturell passendere Zielgruppenansprache

  • Gesteigerter Markenwert durch authentischere Vertriebsinteraktionen


4.5.3 Metriken zur Wirkungsmessung

Zur fundierten Evaluation des Pilotprojekts wird ein kombiniertes Wirkungsmonitoring eingesetzt – mit qualitativen Feedbackformaten und quantitativen Key Performance Indicators (KPIs). Ziel ist es, kulturelle, strategische und wirtschaftliche Wirkungen sichtbar und skalierungsfähig zu machen.


Beispiele:

Wirkdimension

Beispielhafte Indikatoren

Abschlussqualität

Conversion Rate, Preisdurchsetzung, Angebots-/Abschlussverhältnis

Kundenbindung

Wiederkaufrate, CLV, Weiterempfehlungsrate (NPS)

Teamkohärenz

Fluktuation, Burnout-Fälle, interne Feedbackwerte

Kulturelle Anschlussfähigkeit

internationale Kundenbindung, Verständlichkeit von Kommunikation

ESG-Resonanz im Vertrieb

CSR-kompatible Vertriebspraktiken, Feedback zu Integrität & Fairness


Diese Datenpunkte dienen als Grundlage für eine faktenbasierte Skalierungsentscheidung, die kulturelle Glaubwürdigkeit mit wirtschaftlicher Plausibilität verbindet.


4.6 Verbindung zum Gesamtunternehmen: Skalierung durch Wirkung

Das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations ist kein singuläres Experiment, sondern Teil einer übergeordneten Transformationslogik: Es zielt darauf, ein ganzheitliches, universales Menschenbild als strategische Grundlage für Kundenbeziehungen, Vertriebssteuerung und Markengestaltung im gesamten Unternehmen zu verankern.


Skalierungslogik auf drei Ebenen


1. Erfahrungsbasierte Validierung

→ Das Pilotprojekt liefert konkrete Erfahrungen darüber, wie vertriebliche Wirksamkeit, Kundenbindung und kulturelle Passung sich verändern, wenn Steuerung und Kommunikation auf einem erweiterten Menschenbild basieren.


2. Funktionale Differenzierung

→ Aus den Pilot-Erkenntnissen werden menschenbildbasierte Vertriebsprinzipien abgeleitet, die für andere Bereiche – etwa Marketing, After Sales oder Key Account Management – passfähig und systemisch anschlussfähig aufbereitet werden.


3. Systemische Kohärenz

→ Die kulturelle Logik des erweiterten Menschenbilds bleibt trotz funktionsspezifischer Ausgestaltung konsistent. Sie wirkt über alle Markt- und Kundenkontaktpunkte hinweg und schafft eine gemeinsame kulturelle Klammer – nach innen wie außen.


Beitrag zur Gesamtorganisation:


Das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations stärkt unser Unternehmen auf mehreren Ebenen – kulturell, strategisch und operativ:


  • Kulturelle Konsistenz entlang der Customer Journey: Vertrieb wird zum Anker einer wertebasierten, resonanzfähigen Kundenbeziehung – konsistent mit Markenversprechen, Service-Erleben und ESG-Standards.

  • Internationale Anschlussfähigkeit: Die Vertriebslogik wird anschlussfähig an kulturell diverse Märkte – ohne westlich-normative Engführung.

  • Transformation vom Verkaufsdruck zur Beziehungskompetenz: Der Vertrieb wird zur Brücke zwischen Markt und Kultur – mit strategischer Bedeutung für nachhaltige Wertschöpfung und Stakeholdervertrauen.


5. Erfolgsfaktoren & Risiken im Pilotprojekt

Ein Pilot entfaltet Wirkung, wenn er geschützt, gerahmt und strategisch verankert ist.


Damit das Pilotprojekt Vertrieb & Market Relations sein kulturelles und wirtschaftliches Potenzial entfalten kann, braucht es bewusst gestaltete Rahmenbedingungen. Ein erweitertes, universales Menschenbild entfaltet seine strategische Kraft nicht automatisch, sondern durch gezielte Gestaltung, systemisches Lernen und Führung mit Ermöglichungsanspruch.


5.1 Erfolgsfaktoren – was das Pilotprojekt trägt

Faktor

Begründung

1. Top-Management-Rückendeckung

Legitimation als strategisch relevantes Lernfeld erhöht Sichtbarkeit, Akzeptanz und Wirkung.

2. Geschützter Experimentierraum

Ein klar umrissener, druckfreier Raum ermöglicht echtes Ausprobieren jenseits von KPI-Druck.

3. Interdisziplinäre Teambesetzung

Innen- & Außendienst, Marketing, ESG: Vielfalt erhöht Systemintelligenz und Relevanz der Lösungen.

4. Kulturelle Sensibilität in der Begleitung

Resonanzorientierte Prozessgestaltung stärkt Vertrauen, Sicherheit und kulturelle Passung.

5. Verknüpfung mit strategischen Zielen

Nur wenn ESG-, Wachstums- und Markenentwicklungsziele integriert sind, entsteht organisationale Relevanz.

6. Verbindliche Reflexionsschleifen

Wirkung wird nur sichtbar, wenn kollektives Lernen explizit Raum erhält.

7. Wirkungsmonitoring

Qualitative & quantitative Datenerhebung ermöglicht faktenbasiertes Lernen und fundierte Skalierung.

8. Externe Begleitung

Unabhängige Moderation fördert Offenheit, schützt vor Rückfall in alte Muster.


5.2 Potenzielle Risiken – und wie wir ihnen begegnen

Auch im Pilotprojekt Vertrieb & Market Relations ist mit typischen Spannungen und Widerständen zu rechnen. Diese können jedoch konstruktiv genutzt werden – wenn sie frühzeitig erkannt und transparent adressiert werden.


Risiko/Herausforderung

Mögliche Ursache

Konstruktiverr Umgang

Widerstand durch KPI-Druck

Angst vor Zielverfehlung / Kontrollverlust

Kommunikation klarer Ziele + Integration relationaler Erfolgslogiken

Irritation über neue Gesprächsformate

Abweichung vom gewohnten Vertriebsnarrativ

Klarer Rahmen, vorbereitende Schulungen, Einladung zur Co-Kreation

Skepsis gegenüber „Soft Skills“

Wahrnehmung von Beziehungsthemen als „weniger geschäftsrelevant“

Verknüpfung mit harten wirtschaftlichen Effekten (z. B. CLV, Abschlussrate)

Fehlende Anschlussfähigkeit an internationale Märkte

Missverständnisse durch kulturell unpassende Formate

Lokale Übersetzungsarbeit & kulturell sensitive Resonanzformate

Unklarer Ressourceneinsatz

Unsicherheit über Zeitaufwand und Nutzen

Klare Rollen, realistische Aufwandsplanung, kontinuierliches Wirkungsfeedback

Übersteuerung durch Top-Down-Vorgaben

Missverständliche Führungssignale

Top-Management als Ermöglicher, nicht als Steuerer – inkl. aktiver Beteiligung am Lernen


5.3 Warum es sich lohnt – auch wenn nicht alles gelingt

Der Wert des Pilotprojekts bemisst sich nicht nur an quantifizierbaren HR-Kennzahlen, sondern am kulturellen Erkenntnisgewinn für das Unternehmen. Selbst dort, wo einzelne Formate nicht sofort skalierbar sind, entsteht nachhaltiger Mehrwert:


Wertbeitrag

Begründung

Kultureller Erkenntnisgewinn

Das Pilotprojekt macht erfahrbar, wie tief Resonanz, Beziehung und kulturelle Passung die Vertriebswirkung beeinflussen – jenseits von KPIs.

Erweiterung der Steuerungskompetenz

Auch wenn nicht alle Formate zünden, entsteht organisationales Lernen über zukunftsfähige, menschenzentrierte Vertriebsführung.

Offenlegung kultureller Brüche

Implizite Missverständnisse im Kundenkontakt und in Teams werden sichtbar – als Grundlage für Klarheit, Vertrauen und Anschlussfähigkeit.

Stärkung von Kundenbindung & Vertrauen

Erste qualitative Wirkungen in der Kundenbeziehung wirken oft schneller als monetäre KPIs – mit langfristiger Hebelwirkung.

Lernimpuls für angrenzende Bereiche

Vertriebsnahe Funktionen (z. B. Marketing, After Sales, Digital Sales) profitieren von übertragbaren Wirkprinzipien.

Reputationsgewinn durch Experimentiermut

Der Pilot positioniert das Unternehmen als lernende, reflektierte Organisation – mit hoher Glaubwürdigkeit bei Mitarbeitenden und Kund:innen.


Fazit:


Wirkung entsteht durch Lernbereitschaft – nicht durch Perfektion


Der wahre Wert des Pilotprojekts liegt nicht nur im wirtschaftlichen Erfolg, sondern im kulturellen und strategischen Erkenntnisgewinn. Wo Vertrieb, Beziehung und Wandel aufeinandertreffen, entsteht hohe systemische Komplexität – und damit auch enormes Lernpotenzial.


Ein Pilot, der mit Ernsthaftigkeit, kultureller Sensibilität und strategischer Rahmung gestaltet ist, erzeugt Wirkung – selbst wenn nicht alles auf Anhieb gelingt.


6. Nächste Schritte – vom Pitch zur Pilotumsetzung


Vom Impuls zur Wirkung: Wie ein kulturell anschlussfähiger Vertrieb Realität wird


Das Ziel ist es, das Pilotprojekt im Bereich Vertrieb & Market Relations zügig und wirksam in die Umsetzung zu bringen – mit klaren Verantwortlichkeiten, definierten Zeitfenstern und einem strategischen Fokus auf Skalierbarkeit. Im Mittelpunkt steht kein einmaliges Experiment, sondern ein gezielter Lern- und Entwicklungsraum: für eine vertriebliche Praxis, die kulturell anschlussfähig, systemisch wirksam und wirtschaftlich relevant ist.


Nachfolgend sind die wesentlichen Umsetzungsschritte skizziert – mit Verantwortlichkeiten, Zeitfenstern und Zielsetzungen.


6.1 Umsetzungsroadmap

Schritt

Beschreibung

Zeithorizont

Verantwortlich

1. Strategisches Go & Mandat

Formale Entscheidung zur Durchführung des Piloten, inkl. Top-Management-Support

Innerhalb von 2 Wochen

Geschäftsleitung / Bereichsverantwortliche

2. Pilot-Setup & Teamaufstellung

Auswahl Pilotbereich, interdisziplinäre Teambesetzung, Zielklärung

Woche 3–4

Vertriebsleitung / HR / ESG / OE

3. Start & Begleitstruktur

Auftaktworkshop, Wirkungslogik, Wirkungsmonitoring und Feedbackformate

Woche 5–6

Projektleitung Pilot / externe Begleitung

4. Durchführung unter Realbedingungen

Testlauf neuer Formate im Marktalltag (z. B. resonanzbasierte Gesprächsführung)

Woche 7–10

Pilotteam / Vertriebsmitarbeitende

5. Wirkungsevaluation & Skalierungsvorbereitung

Reflexion, Verdichtung von Wirklogiken, Vorbereitung transferierbarer Standards

ab Woche 10 (laufend)

Projektteam / OE / Strategie / ESG


Ergänzende Hebel zur Wirksamkeitssicherung:


  • Die Einbindung des Bereichs Organisationsentwicklung wird empfohlen, um die strategische Anschlussfähigkeit an Skalierungsprojekte sicherzustellen.

  • Die externe Begleitung unterstützt sowohl fachlich-inhaltlich als auch prozessual – insbesondere beim Wirkungsdesign, der moderierten Pilotbegleitung und der systematischen Ergebnissicherung.

  • Regelmäßige Wirkungsdialoge mit CSO zur strategischen Rückkopplung und Entscheidungsvorbereitung


6.2 Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start

Damit das Pilotprojekt wirksam starten kann, sollten folgende Voraussetzungen im Vorfeld geklärt und vorbereitet werden:


  • Verbindliche Freigabe durch Geschäftsleitung mit klarem Mandat

  • Benennung eines Pilotstandorts mit interkultureller Teamstruktur

  • Ressourcenfreigabe für externe Moderation & Wirkungsmonitoring

  • Klärung strategischer Verankerung: Anbindung an ESG, OE, HR und Vertriebsstrategie

  • Zeitliche Schutzräume für Beteiligte im in anderen Zeitzonen

  • Frühzeitige Kommunikation an beteiligte Stakeholder zur Erwartungsklärung


6.3 Einladung zur Mitgestaltung

Vom Pilot zur neuen Vertriebsarchitektur


Das Pilotprojekt ist kein einmaliger Test – sondern der erste Schritt hin zu einem strategisch neu gedachten Vertrieb: beziehungsorientiert, kulturell resonanzfähig und wirtschaftlich skalierbar.


Es schafft Erfahrungswissen darüber, wie ein erweitertes, universales Menschenbild ganz konkret wirksam wird – in Gesprächsführung, Kundenbindung, Teamsteuerung und Marktpositionierung. Daraus lassen sich neue Standards entwickeln, die nicht nur besser performen, sondern auch kulturell tragfähig sind – über Regionen, Märkte und Stakeholder hinweg.


Der nächste Schritt ist daher kein Skalierungsautomatismus, sondern eine bewusste Entscheidung: für einen Vertrieb, der Vertrauen schafft, Wandel integriert und Beziehung als zentralen Erfolgsfaktor versteht.


Nächster Schritt: Entscheidung für Pilot-Mandatierung


→ Formale Freigabe durch CSO und Geschäftsleitung – als Einstieg in eine zukunftsfähige, menschenbildbasierte Vertriebsstrategie.

 
 
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