top of page

Kulturen der Verbundenheit

Aktualisiert: 5. Sept.

Was wir von China & Japan über Führung im Wandel lernen können

In westlichen Organisationen fragen wir oft: Wer ist zuständig? In Ostasien eher: Wie stehen wir zueinander? Diese Perspektive verändert alles – von der Zusammenarbeit bis zur Strategie.


In China und Japan sind Beziehung, Wandel und Resonanz keine weichen Faktoren, sondern kulturelle Fundamentbausteine. Wer sich mit Führung im Zeichen eines ganzheitlichen, universalen Menschenbilds beschäftigt, kann hier tiefgreifend lernen – über Vertrauen, Zyklen und das Unsichtbare.


Ich wünsche Dir sprudelnde Gedanken in Verbindung mit einem stimmigen Gefühl beim Lesen des 5. Beitrags meiner 8-teiligen Blogartikelserie "Universales Menschenbild ist Dreh- und Angelpunkt der nachhaltigen Transformation".



1. Vom Ich zum Wir: Menschenbilder im Vergleich


Westliches Denken (humanistisch geprägt):


  • Der Mensch ist ein Individuum.

  • Freiheit entsteht durch Unabhängigkeit.

  • Organisation ist Struktur.


Ostasiatisches Denken (systemisch geprägt):


  • Der Mensch ist ein Beziehungsknoten.

  • Freiheit entsteht durch eingebettete Ordnung.

  • Organisation ist Energiefluss.


Diese Unterschiede wirken tief in alle Ebenen von Führung, Entscheidungsfindung und Unternehmensstrategie hinein.


Guanxi, Yin-Yang & Dao: Chinesische Perspektive

In chinesischen Organisationen ist das Wie oft wichtiger als das Was:


  • Guanxi (关系) – Beziehungen sind das Betriebssystem. Vertrauen wird nicht geregelt, sondern gepflegt. Entscheidungen entstehen aus Netzwerken.

  • Yin und Yang – Alles besteht aus Gegensätzen, die sich ergänzen. Führung heißt, Spannungen zu halten.

  • Dao (道) – Der Weg entsteht im Gehen. Planung ist Orientierung – kein Korsett.


Wa, Ikigai & Kata: Japanische Perspektive

In japanischer Führung geht es nicht um Selbstdarstellung – sondern um Haltung im Detail:


  • Wa (和) – Harmonie als kollektives Prinzip. Führung heißt: das Gleichgewicht bewahren.

  • Ikigai (生き甲斐) – Sinn durch Beitrag. Arbeit als Ausdruck der Zugehörigkeit.

  • Kata (型) – Form als kultivierte Praxis. Qualität durch bewusste Wiederholung.


2. Gemeinsame Prinzipien


  • Führung ist Beziehung, nicht Position.

  • Wandel ist Natur, nicht Ausnahme.

  • Klarheit entsteht durch Rhythmus, nicht durch Kontrolle.

  • Der Mensch wird als Teil des Systems verstanden, nicht als Zentrum.


Ein Praxisbeispiel: Teehaus & Produktionshalle


In einem japanischen Mittelstandsbetrieb sagt der Werkleiter:


„Wir führen wie ein Teehaus: Jeder Gast (Mitarbeitende) wird mit Ruhe empfangen, jeder Ablauf ist vorbereitet, aber nie starr.“


Der Gedanke: Wenn der Geist in Frieden ist, fließt auch die Arbeit ruhig.


Wie die chinesischen und japanischen Unternehmerperspektiven auf ein ganzheitliches, universales Menschenbild sein können, findest Du in meinem Blogbeitrag "Grundlagenwissen über das universale Menschenbild in Unternehmen".


3. Reflexion: Was kannst Du adaptieren?


  • Wo ist Beziehung für Dich nur Mittel – und nicht Grundlage?

  • Welche Formen brauchst Du, um Haltung zu kultivieren?

  • Wie kannst Du Wandel nicht managen, sondern begleiten?


4. Fazit: Lernen jenseits von Tools


China und Japan zeigen uns keine Methoden – sondern Haltungen.

Sie lehren: Ein ganzheitliches, universales Menschenbild beginnt im Zwischenraum.

Nicht die Technik entscheidet, sondern die Tiefenstruktur der Kultur.


Führung ist weniger das, was Du tust – als das, was Du hältst.


Wer Beziehung, Wandel und Sinn integriert, baut tragfähige Systeme – ganz leise.


Pro bono Toolbox für die Einführung des universalen Menschenbilds in Unternehmen:


Seit dem 02.09.2025 stelle ich für Unternehmen, die aus den vorgenannten Meinungen und Gedanken eine Realität schaffen möchten, eine pro bono Toolbox zur Verfügung, um genau den oben beschriebenen Hebel in der Unternehmenspraxis wirksam zu installieren. Die Toolbox ist für eine selbständige Handhabung im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprojekts vorgesehen, welches das ganzheitliche, universale Menschenbild strategisch im Unternehmen verankert und direkt an neue Marktlogiken anschließt.


 
 
bottom of page