top of page

Systeme, die sich selbst tragen

Aktualisiert: 5. Sept.

Warum Organisationen der Zukunft auf Klarheit statt Kontrolle setzen

Früher hieß es: „Führungskräfte lenken das System.“ Heute zeigt sich: Systeme lenken sich selbst – wenn sie klar gestaltet sind. In einer Welt voller Dynamik und Komplexität ist nicht Kontrolle, sondern Selbstorganisation der Schlüssel. Doch Selbstorganisation braucht ein anderes Menschenbild – eines, das Wandel nicht fürchtet, sondern versteht.


Ich wünsche Dir sprudelnde Gedanken in Verbindung mit einem stimmigen Gefühl beim Lesen des 4. Beitrags meiner 8-teiligen Blogartikelserie "Universales Menschenbild ist Dreh- und Angelpunkt der nachhaltigen Transformation".



1. Die Illusion der Kontrolle


Die klassische Gruppe, Organisation oder Institution basiert auf einem mechanistischen Weltbild:


  • Menschen sind Zahnräder.

  • Prozesse sind Fließbänder.

  • Führung ist Steuerung.


Dieses Modell funktioniert gut – solange die Welt stillsteht.


Aber: Die Welt steht nicht still. Sie ist komplex, vernetzt, mehrdeutig. Veränderung ist nicht die Ausnahme – sie ist der Normalzustand. Kontrolle erzeugt in dynamischen Systemen oft das Gegenteil von Stabilität: Widerstand, Übersteuerung, Blindheit.


2. Selbsttragende Systeme: Was sie ausmacht


Gruppen, Organisationen oder Institutionen, die sich selbst tragen, folgen anderen Prinzipien:


  • Sie regulieren sich von innen – nicht durch äußeren Druck.

  • Sie wachsen organisch, nicht hierarchisch.

  • Sie handeln sinnorientiert, nicht bloß zielgetrieben.


Ein solches System braucht:


  1. Kulturelle Klarheit – Was sind unsere Prinzipien, nicht nur unsere Regeln?

  2. Vertrauensstrukturen – Wer darf wie handeln?

  3. Rhythmen statt Pläne – Welche Zyklen geben Orientierung?

  4. Fehlerfreundlichkeit – Wie lernen wir aus Abweichung?


3. Das Menschenbild dahinter


Die selbsttragende Organisation setzt voraus:


  • Menschen sind nicht Steuerungsobjekte, sondern selbstregulierende Wesen.

  • Veränderung ist kein Problem, sondern ein Prinzip des Lebens.

  • Systeme sind sozial-emotionale Organismen, keine Maschinen.


Ein ganzheitliches, universales Menschenbild denkt den Menschen als Teil des Systems – und nicht als Störung darin.


Ein Praxisbeispiel: Die Vertrauensmatrix


Ein mittelständisches Unternehmen aus Japan arbeitet ohne feste Hierarchieebene.

Stattdessen gibt es drei Rollenräume:


  1. Orientierung – wer hält Richtung?

  2. Umsetzung – wer bringt Dinge ins Tun?

  3. Reflexion – wer hilft beim Lernen?


Jeder Mitarbeitende wechselt diese Rollen zyklisch. Das System ist fließend – aber nie chaotisch. Warum? Weil es Prinzipien gibt, nicht nur Prozesse.


4. Reflexion: Was trägt Dein System?


Frage Dich:


  • Welche Regel in Deiner Gruppe, Organisation oder Institution wird nur eingehalten, weil jemand sie kontrolliert?

  • Wo würde Vertrauen mehr bewirken als Planung?

  • Wie könnte Dein Bereich aussehen, wenn Wandel ein Rhythmus wäre – kein Risiko?


5. Fazit: Nicht Steuern – Klären


Selbsttragende Systeme funktionieren nicht, weil niemand führt – sondern weil alle Verantwortung tragen. Sie funktionieren nicht ohne Struktur – sondern mit einer Struktur, die auf Klarheit und Beziehung basiert. Organisation ist keine Maschine – sie ist ein lebendiges System.


Wenn Du es gestalten willst, fang beim Menschenbild an.


Pro bono Toolbox für die Einführung des universalen Menschenbilds in Unternehmen:


Seit dem 02.09.2025 stelle ich für Unternehmen, die aus den vorgenannten Meinungen und Gedanken eine Realität schaffen möchten, eine pro bono Toolbox zur Verfügung, um genau den oben beschriebenen Hebel in der Unternehmenspraxis wirksam zu installieren. Die Toolbox ist für eine selbständige Handhabung im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprojekts vorgesehen, welches das ganzheitliche, universale Menschenbild strategisch im Unternehmen verankert und direkt an neue Marktlogiken anschließt.


 
 
bottom of page