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Führung jenseits des Egos

Aktualisiert: 5. Sept.

Warum das neue Menschenbild neue Führungsqualitäten braucht

„Sei ein Fels in der Brandung“, „Zeig Stärke“, „Führe mit klarer Linie“ – viele Führungsleitbilder stammen aus einer Zeit, in der der Mensch als autonomer Entscheider galt. Doch was, wenn Führung weniger mit Dominanz als mit Beziehung, weniger mit Kontrolle als mit Wandel zu tun hat? Was, wenn ein neues Menschenbild neue Führungsqualitäten verlangt – und ermöglicht?


In einer vernetzten, komplexen Welt brauchen wir eine Führung, die nicht vom Ego getragen wird – sondern von Bewusstheit, Verantwortung und Beziehung.


Ich wünsche Dir sprudelnde Gedanken in Verbindung mit einem stimmigen Gefühl beim Lesen des 3. Beitrags meiner 8-teiligen Blogartikelserie "Universales Menschenbild ist Dreh- und Angelpunkt der nachhaltigen Transformation".



1. Das Ego in der alten Führungskultur


Wie in meinem vorherigen Blobeitrag ausgeführt, orientiert sich die klassische Führung oft an einem humanistischen Menschenbild, das auf Individualität, Kontrolle und Selbstbehauptung basiert:


  • Das Ich setzt Ziele.

  • Das Ich gibt Anweisungen.

  • Das Ich bewertet andere.


Doch diese Form der Führung kommt an Grenzen:


  • Sie fördert Abhängigkeit statt Selbstverantwortung.

  • Sie verhindert Resonanz.

  • Sie übersieht die Kraft kollektiver Intelligenz.


Das Ego will stabilisieren – aber das Leben ist Wandel. Führung, die das nicht erkennt, wird irgendwann dysfunktional.


2. Das universale Menschenbild: Führung als Beziehung im Wandel


Ein ganzheitliches, universales Menschenbild bietet im Unterschied zu einem humanistischen Menschenbild einen neuen Ausgangspunkt:


  • Der Mensch ist in Beziehung.

  • Veränderung ist natürlich, nicht bedrohlich.

  • Führung ist ein Prozess, kein Status.


Führung ist nicht: Ich stehe über euch.


Führung ist: Ich halte den Raum, in dem Wandel möglich ist.


3. Neue Führungsqualitäten im Überblick


Alt vs. Neu:


  • Kontrolle → Ko-Regulation

  • Richtung geben → Sinn freilegen

  • Stärke zeigen → Verletzlichkeit zulassen

  • Ergebnisse sichern → Prozesse ermöglichen

  • Entscheidungen treffen → Entscheidungen reifen lassen


Diese Qualitäten sind nicht „weich“. Sie sind anspruchsvoller – weil sie nicht auf Macht beruhen, sondern auf innerer Klarheit.


Ein Praxisbeispiel: Die stille Entscheidung


Ein Teamleiter in einem produzierenden Unternehmen aus China berichtet:


„Früher habe ich laut entschieden. Heute schweige ich bewusst vor der Entscheidung. Ich lasse das Team sprechen, dann frage ich: Welches Prinzip ist jetzt wirksam – Harmonie oder Wandel? Die Entscheidung trifft sich fast von selbst.“


Führung bedeutet hier nicht Aktion, sondern Resonanzfähigkeit. Kein Autoritätsverlust – sondern Vertrauensgewinn.


4. Reflexion: Führst Du noch aus dem Ich?


Frage Dich ehrlich:


  • Spreche ich schneller als ich zuhöre?

  • Suche ich Recht oder Resonanz?

  • Halte ich Wandel aus – oder verhindere ich ihn durch Aktionismus?


5. Fazit: Führung ist kein Titel, sondern eine Haltung


Ein ganzheitliches, universales Menschenbild ruft nicht zur Entmächtigung auf – sondern zur Verantwortung in Beziehung. Führung jenseits des Egos heißt: Ich gestalte mit. Ich diene dem Prozess. Ich bin Teil eines Systems – nicht der Mittelpunkt.


Wenn du führen willst, lerne zuerst, Teil zu sein.

Konfuzianische Weisheit



Pro bono Toolbox für die Einführung des universalen Menschenbilds in Unternehmen:


Seit dem 02.09.2025 stelle ich für Unternehmen, die aus den vorgenannten Meinungen und Gedanken eine Realität schaffen möchten, eine pro bono Toolbox zur Verfügung, um genau den oben beschriebenen Hebel in der Unternehmenspraxis wirksam zu installieren. Die Toolbox ist für eine selbständige Handhabung im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprojekts vorgesehen, welches das ganzheitliche, universale Menschenbild strategisch im Unternehmen verankert und direkt an neue Marktlogiken anschließt.


 
 
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